Die Filmemacher*in
Leslie Franke
Geboren in Berlin
Abgeschlossenes Universitätsstudium Russisch und Geschichte in Hamburg
1986/87 DAAD - Stipendiatin an der Moskauer Filmhochschule VGIK
Lebt seit 1988 als freie Filmemacherin in Hamburg
Herdolor Lorenz
Geboren in Fulda
Abgeschlossenes Universitätsstudium Politische Wissenschaften, Geschichte, Deutsche Literatur, Philosophie
Lebt seit 1985 als Filmemacher und Produzent in Hamburg
Filmografie(Auswahl)
(soweit nicht extra ausgewiesen waren wir für Buch und Regie gemeinsam verantwortlich) www.kernfilm.de
(Soweit nicht extra ausgewiesen waren wir für Buch und Regie gemeinsam verantwortlich.)
www.kernfilm.de
2020 Der Marktgerechte Mensch Ein "FILM VON UNTEN" von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 99 Min.
Ein Film der uns alle angeht: „Wenn der Mensch zur Ware wird“ geht seine Menschenwürde verloren. Noch vor 20 Jahren waren in Deutschland knapp zwei Drittel der Beschäftigten in einem Vollzeitjob mit Sozialversicherungspflicht. 38% sind es nur noch heute. Die Filmemacher gehen an die Arbeitsplätze der neuen Modelle des Kapitalismus wie der Gig-Economie, wie der Arbeit auf Abruf. Sie treffen auf Menschen in bisher sicher geglaubten Arbeitstrukturen an Universitäten oder in langjährigen Arbeitsverhältnissen mittlerer- und oberer Leitungspositionen. Und beobachten wie sich die Verschärfung des Wettbewerbs immer stärker auf den Einzelnen verlagert, was Solidarisierung tragbaren sozialen Beziehungen nur sehr schwer Raum lässt. Depression und Burnout machen Menschen, die an dieser Last und Unsicherheit zerbrechen, das Leben zur Hölle. Selbst dann noch glauben viele, an ihrem Schicksal schuld und ein Einzelfall zu sein.
www.der-marktgerechte-mensch.org
2015/20 Wer rettet wen? – Reloaded Ein "FILM VON UNTEN" von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 82 Min.
Es hagelt wieder Rettungsschirme, es wird mit Billionen gerettet. Doch kaum einer mag sich heute die Frage stellen, wer in der Finanzkrise mit den Unsummen gerettet wurde – und was aus diesen Erfahrungen für jetzt zu erwarten ist. „Wer seine Geschichte nicht kennt, ist verdammt, sie als Tragödie zu erleiden“. Diesem Leitsatz folgend, haben Leslie Franke und Herdolor Lorenz ihren Film „Wer rettet wen?“ aus der Zeit der Finanzkrise neu aufgearbeitet und mit Beiträgen, Infos und Fragen der aktuellen Krise verbunden.
2018 Der marktgerechte Patient Ein Film von unten von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 2018, 82 Minuten
Es gibt zwar bereits zahllose Berichte über skandalöse Zustände in den deutsche Krankenhäusern. Erstaunlicherweise fehlt dabei aber fast immer der Bezug auf die wesentliche Ursache dieser Zustände: Die seit 2003 verbindliche Vergütung der Krankenhäuser durch sog. Fallpauschalen (jede diagnostizierbare Krankheit hat einen fixen Preis – wer mit möglichst geringen Personal-, Sach- und Organisationskosten den Patienten optimal schnell abfertigt, macht Gewinn – wer sich auf die Patienten einlässt und Tarife zahlt, macht Verlust). Die Einführung der sog. DRGs (Diagnosis Related Groups) war der radikale Schritt zur kompromisslosen Kommerzialisierung eines Bereichs, der bis dahin vom Gedanken der Empathie und Fürsorge getragen wurde. Seither wird der Mensch dort, wo er am Verletzlichsten ist, nämlich als hilfsbedürftiger Patient, den gnadenlosen Prinzipien von Gewinn und Verlust untergeordnet. Wir sind nicht an der Zurschaustellung von Skandalen interessiert. Uns kommt es bei der Aufdeckung von Folgen vor allem auf die Ursachen der unhaltbaren Zustände in den deutschen Krankenhäusern an. Nur so sind sie zu verändern! Deshalb nun der Film: „Der marktgerechte Patient“
www.der-marktgerechte-Patient.org
2015 „Wer rettet wen? Die Krise als Geschäftsmodell“ Dies ist kein weiterer Banken- oder Eurorettungsfilm. Er deckt auf, was bei allen „Rettungen“ bis zum heutigen Griechenlanddrama weitgehend verborgen blieb: Die radikale Veränderung der Gesellschaften in Europa. Die als „Rettung“ verkleisterte Umwandlung privater Schulden in öffentliche, hat nicht nur die Demokratie ad absurdum geführt. Sie erschüttert Gesellschaften, die sich als Sozialer Rechtsstaat begreifen, in den Grundfesten. Mario Draghi, der als einstiger Goldman Sachs-Vizepräsident und EZB-Präsident formuliert sehr treffend: „Das europäische Sozialmodell ist Vergangenheit. Die Rettung des Euro wird viel Geld kosten. Das bedeutet, vom europäischen Sozialmodell Abschied zu nehmen." Verborgen bleibt dabei die gewaltige Umverteilung von unten nach oben. Nach sieben Jahren „Krise“ besitzen die Reichen der Welt schon vier Mal so viel. Und mitten in Europa arbeiten Menschen wieder für Hungerlöhne. Von Griechenland glauben viele Mitteleuropäer, das Land habe über seine Verhältnisse gelebt und sei nach teuren Hilfen reformunwillig, ein Fass ohne Boden. Der Film deckt auf, dass die kostspieligen Rettungspakete seit 2010 fast ausschließlich die Kreditgeber, die Banken, Hedgefonds und Versicherungen gerettet haben. Filmförderung HH-Schleswig-Holstein, DFFF, Subskription, zwischen Feb 2015 und Feb 2016 über 700(gemeldete) Film-Veranstaltungen
www.wer-rettet-wen.org
2012 Kinder von St. Georg – Die Jugendjahre
Filme über Kinder gibt es viele. Langzeitbeobachtungen zu ihrem Heranwachsen einige wenige. Ein Film, in dem die Kinder selbst ihre Welt und deren Veränderung über die 12 Jahre ihrer Schulzeit beschreiben, bisher noch nicht, jetzt aber erstmals mit „Kinder von St. Georg"! Wir erleben, wie aus Erstklässler über die Jahre hinweg junge Erwachsene werden, sich Meinungen und Werte ausbilden, Konflikte und Schicksalsschläge formen, Unbefangenheit verloren geht und die Kräfte wachsen. Wir bangen und hoffen mit den Kindern, sind am Ende erleichtert - und auch betrübt, weil es schwer fällt, sich von ihnen zu verabschieden.
2011: „Water Makes Money“ – wie private Konzerne mit Wasser Geld machen
Überall, wo finanzschwache Kommunen nach Entlastung suchen, klopfen die zwei weltgrößten Wasserkonzerne VEOLIA oder SUEZ an die Tür. Die Folgen: rasant steigende Verbraucherpreise, Intransparenz und oft auch Korruption. Die Globalplayer haben aber auch gelernt. Sie bestreiten, etwas mit Privatisierung zu tun zu haben. Ihre neuen Geschäftsmodelle haben klangvolle Namen wie "Public Private Partnership" oder "Cross Border Leasing". Aber der Effekt ist der gleiche geblieben.
2007: „David gegen Goliath“
Die kleine Gemeinde Felton in Californien kämpft um die Rückgabe ihrer Wasserversorgung aus den Händen der Privaten. Ein ungleicher Kampf zwischen dem multinationalen deutschen Konzern RWE - American Water, den die Gemeinde aber gewinnt.
2007: „Bahn unterm Hammer" - Unternehmen Zukunft oder Crashfahrt auf den Prellbock. „Warum muss diese Bahn an die Börse gehen" fragt zu Beginn des Films der Finanzkolumnist der Financial Times Lucas Zeise. Und der Film gibt kuriose Antworten: Damit der Steuerzahler mehr Subventionen an die Bahn bezahlen muss, damit Bahnfahren teurer wird, damit die Bahn auf wenige ICE-Korridore reduziert wird und „Investoren" Bahngrundstücke verscherbeln können. Ein Film finanziert durch „Filmförderung von unten". Bereits über 300 Kino- Vorführungen des Films, über 5.300 DVD-Kopien im Umlauf. Nominiert für "Das E" als einer der vier besten Filme im Internationalen Wettbewerb des Filmfestes Eberswalde 2007
2005: „Wasser unterm Hammer" Wenn die Haupt- zur Nebensache wird".. Ein Film über die Privatisierung des Trinkwassers in Deutschland und England. Weltweiter Vertrieb in 8 Sprachfassungen. Teilnahme an zahlreichen internationalen Film-Festivals. Publikumspreis der ÖKOFILMTOUR 2006 des 1.Brandenburger Festival des Umwelt- und Naturfilms.
2000 - 2004: „Kinder von St. Georg - 1. Teil, Erste Schuljahre." Fünf Kinder wachsen in einem multinationalen Stadtteil auf und beschreiben ihre Welt. Eine Langzeitdokumentation von Herdolor Lorenz. Filmförderung Hamburg, Kuratorium Junger Deutscher Film, ARTE/NDR. Die Filmbewertungsstelle: “besonders wertvoll“
2003: „Das blaue Gold im Garten Eden". Ist heute das Öl ein Grund für den Krieg im Nahen Osten, so wird es demnächst das Wasser sein. Eröffnungs-Film für einen Themenabend Wasser. Ein Film von Leslie Franke. Co-Autoren: Uta Behrens und Herdolor Lorenz.Produzent Herdolor Lorenz. Arte /ZDF, Rekordzuschauerzahl von 1,65 Mio. bei Arte! Teilnahme an internationalen Festivals. Preise: „Europäischer Fernsehpreis 2003" der 20. ÖKOMEDIA in Freiburg, " Prize of Zavody Slovenskeho Narodneho povstania,Inc." des 30. Internationalen Festivals EKOTOPFILM Bratislava, Slovakia, "Laudable Mention", ECOmove, Festival of Internat. Enviromental Films, Berlin 2003. Großer Preis des Mediterranen Filmfestes 2006, Grand Prix von Galliac 2006
2000: „Je besser man ist, desto höher kommt man", Julian, 6 Jahre. Die Stresswelt eines Mittelstandskindes, das es nie schafft, den Erwartungen der Eltern zu genügen. Von Leslie Franke und Herdolor Lorenz (Auftrag Arte - für den Grimme-Preis 2000 vorgeschlagen)
1999: „Mein Herz zerreißt". Zwei bosnische Flüchtlingsfamilien suchen eine neue Heimat. Eine Langzeitdokumentation . WDR, Arte, Münchner Dokumentarfilmfestival 2000, Grand Prix des VI. Krakauer Ethnografischen Filmfestivals 09/2000, Internationales Programm des Moskauer Human Rights Film Festivals "Stalker" 12/2000. Internationales Filmfestival Istanbul 11/2001, Festival International de Films de Fribourg 03/2002
1998: „Schule ist wie der Beginn eines neuen Tages". Ein Film von und für Sinti und Roma (Leslie Franke Buch, Kamera, Regie) und Mareile Krause. Für Comenius 2/EU und IFL Hamburg
1996: „Abschiebung: Bosnier raus" Der Film zeigt die verzweifelte Lage von Bosniern, die aus ihrer Heimat vertrieben nach Hamburg flüchteten und jetzt von der Abschiebung bedroht sind. (Auftrag NDR)
1996: „Bauernopfer - Skandinavische Landwirte in der EU" Wird aus der Seen- und Waldlandschaft Mittelfinnlands ein Naturpark und aus den verbliebenen Einheimischen Landschaftsgärtner für Touristen....? Eine Reportage im Auftrag von ARTE von Leslie Franke und Roland Plank. Herdolor Lorenz Produzent .
1995: „Spitteln, Zotteln, Aufbrennen" Die letzten Tage der letzten Fischräucherei Hamburgs. Von Leslie Franke und Elisabeth v. Dücker . Auftrag des MUSEUMS DER ARBEIT
„Trakehnen wieder deutsch? Rechtsradikale auf Bauernfang" Das traditionsreiche Trakehnen ist ein Lieblingsexerzierplatz deutscher Rechtsradikaler. (NDR u. ORB)
1994: „Romakinder am Billbrookdeich" Romakinder erzählen von ihrem Schul-und Lebensalltag. Leslie Franke (Regie, Kamera, Schnitt.) Assistenz Christiane Chodinski .Hamburger Kulturbehörde.
1993: „Weit ist´s nach Europa" „...früher dachten wir, dass es im freien Litauen sofort alles besser wird. Aber erwacht sind wir nicht in Europa" Von Herdolor Lorenz (Buch, Regie, Kamera, Schnitt) ZDF, Arte
1992: „Das Tabu der Freiheit - Juden in Litauen" Rivha Bogomolnaja, die einzige jüdische Überlebende des litauischen Provinzdorfs Butdrimonas, besucht ihren Heimatort. (Arte und SDR)
„Les Cortasse - Aus einem provencalischen Leben" Maurice war Kommandant der Resistance in Gordes. Heute lebt der 86-Jährige mit seinem deutschen Freund Rolf Defrank in Les Cortasses. Von Rolf Defrank. Herdolor Lorenz Kamera, Schnitt, Produktion (ZDF und ARTE)
1991: „Weltoffen" Hamburger Hauptbahnhof. In der Gourmetstation schlemmt man Exotisches aus aller Welt. Da stürmen Fußball-Fans durch die Wandelhalle und schreien „Ausländer raus!" („Augenblicke" - NDR)
1990: „Zwischenzeiten" Die Lebens- und Seelenprozesse der Malerin Antoinette und dreier Frauen der Brigade „Preise" aus der Möbelfabrik Hellerau im Wendejahr 1990. Von Leslie Franke (Kamera, Regie, Schnitt) und Sabine von Kessel. („Das Fenster" im DFF)
1990: „Ozonloch über Neuseeland" Inmitten einer von Umweltverschmutzung verschonten Natur wächst die Angst vor der Sonne. (WDR, SDR)
1989:„Raus aus der UDSSR - Litauen auf dem Weg zur Unabhängigkeit" Zum ersten mal wagt ein Land den Schritt hinaus aus der UDSSR. (Auftrag ARD)
1988: „Perestroika im Betrieb - Reformalltag in zwei Minsker Automobilbetrieben" Der Direktor wird gewählt. Wer nicht richtig arbeitet, fliegt. Denn ab heute finanziert sich der Betrieb selbst. (Auftrag SDR u. NDR)
1987: „Tanja - Begegnungen mit einer russischen Frau aus Lipezk" Einblick in die Arbeitswelt, die Familie und die ganz persönlichen Vorstellungen einer „einfachen" russischen Frau. (Auftrag SDR u. NDR)
1986: „Nicht betteln, nicht bitten, nur mutig gestritten" Hamburger Erwerbslose kämpfen um das, was ihnen im Alltag verwehrt wird. Eine Gemeinschaftsarbeit mit Christian Schubert.