2009 rettete Hamburg und das Nachbarland Schleswig-Holstein die Bank HSH-Nord mit einer Zahlung von vorläufig 4,9 Mrd. € und Bürgschaften für 10 Mrd. €. Unmittelbar danach verzichteten die verantwortlichen Politiker auf die Wahrnehmung ihrer Aufsichtsratsmandate und damit auf die Kontrolle, was die Bank mit der Milliardengabe anrichtet! Jetzt kürzt Hamburg die Mittel für offene Kinder- und Jugendarbeit um 3,5 Mio. €. Mindestens 30 Einrichtungen der Hilfen für Kinder und Jugendliche müssen schließen. Nur um eine Summe zu sparen, die gerade mal 0,025% dessen ausmacht, was eben erst einer Möchte gern Global-Player-Bank überlassen wurde! Warum hier so maßlos großzügig und bei den Menschen, bei unserer Zukunft, den Kindern und Jugendlichen, so maßlos knauserig? Doch Hauptsache, die Märkte atmen auf.
Ständig heißt es, die Märkte seien verstimmt, die Märkte seinen nervös, enttäuscht. Die Finanzmärkte, das scheint ein besonderes Wesen zu sein, das bei Laune gehalten werden muss. Wer ist dieses gefräßige Wesen? Was hat es mit uns einfachen Steuerzahlern zu tun? Müssen wir es wie eine Naturgewalt erdulden? Oder gibt es Möglichkeiten, dieses Wesen zu bändigen?
Der Film beginnt mit Eindrücken der Zerrissenheit unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite jonglieren Politiker mit billionenschweren Rettungsschirmen. Auf der anderen arbeiten mitten in Europa Menschen wieder für Hungerlöhne. Es wird gerettet, nur keine Rettung ist in Sicht.
Dann geht der Film zurück: 2008 ist der spürbare Beginn all dieser Unsicherheit. Da wird das erste Mal mit vielen hundert Milliarden gerettet. In allen Ländern der westlichen Welt gehen jenseits parlamentarischer Kontrolle gewaltige Summen an marode Banken. Demokratie wird außer Kraft gesetzt. Hier fragt der Film nach: Wie konnte es zu solch einer Katastrophe kommen? Wie funktionierten die „Märkte", deren Zusammenbrechen überall die Schwächsten der Gesellschaft zu spüren bekommen?