Das filmische Konzept
Uns überschwemmen Nachrichten von „schwächelnden oder enttäuschten Märkten", es wird über Milliarden und Billionen verhandelt. Kaum jemand versteht, was wirklich vorgeht - welche Konsequenzen die unvorstellbar teuren „Rettungsversuche" für uns, jeden einzelnen und die Gesellschaft haben. Daher ist der Maßstab für jede ästhetische und dramatische Entscheidung zur Gestaltung des Films der Versuch, dem Zuschauer die Angst vor dem komplexen Thema zu nehmen, ihn mit spannenden Entdeckungen zu locken. Stets den Fakten verpflichtet, werden wir es strikt vermeiden, abstrakte Weisheiten zu verkünden. Jeder neue Sachverhalt speist sich aus Geschichten vor Ort. Abstrakte Zahlen erleben wir in den Auswirkungen für konkrete Menschen, Prozentzahlen werden im Schicksal des einzelnen verdeutlicht.
Der Fluss der Milliarden, die Vorgänge in Hedgefonds, die Verhandlungen an Kabinettstischen..... Wir werden Beteiligte bitten, davon zu erzählen. Dabei werden wir auch das Mittel von Interviews vor Bluescreen anwenden, um jede Möglichkeit optischer Verständnisstützen nutzen zu können. Das Erzählte werden soweit möglich Aufnahmen vor Ort, aber auch Archivmaterialien und Animationen bei komplexen Zusammenhängen verdeutlichen oder kontrastieren. Die Interviews mit Opfern des Milliarden-Pokers finden möglichst in ihrer natürlichen Umgebung statt.
Den Episoden folgen jeweils Bild- und Tonstrecken, die an das Erzählte optisch und akustisch anknüpfen. Sie bieten vor allem Zeit und Raum für die geistige und emotionale Verarbeitung der dargestellten Zusammenhänge.
Überall wird der Diener im Mächtigen und der Retter im Täter durchscheinen wie auch das Einfache im Komplizierten erwächst. Der Glanz, das Glitzern des unermesslichen Reichtums gespiegelt in der immer größeren Unsicherheit der Menschen ist die Ästhetik eines Films, der Verständnis schaffen will und Mut macht, sich einzumischen.