Mangelnde Steuereinnahmen führen zur Verschuldung
Damit kommt der Film zur nächsten Frage: Welchen Sinn hat Sparen in der Krise? Die „Märkte" raten Staaten wie Spanien, eine eiserne Sparpolitik zu betreiben. Das Sparen hat dort allerdings dazu geführt, dass viel mehr Menschen arbeitslos sind und Beschäftigte weniger verdienen. Ihre geringere Kaufkraft hat die Industrieproduktion um 35% einbrechen lassen und damit auch die Zahlung von Steuern. Dennoch wird das Land durch den EU-Rettungsschirm gezwungen, noch härtere Sparmaßnahmen zu ergreifen. Jedes Land würde dadurch weiter in die Schuldenfalle geraten.
Die Überschuldung hat jedoch seit den 1980er Jahren eine andere Ursache als mangelndes Sparen: mangelnde Steuereinnahmen! Es begann mit US-Präsident Reagan und seinem Finanzminister, dem damaligen Chef der Investmentbank Merrill Lynch, Donald Regan. Sie verschafften US-Großkonzernen Vorteile im globalen Wettbewerb: Diese Konzerne durften seither ausländische Verluste mit inländischen Gewinnen verrechnen und zahlten seither kaum noch Steuern. Die Regierungschefin Großbritanniens Margret Thatcher fügte noch andere Vergünstigungen für Großverdiener hinzu. Damit war der Damm gebrochen. Ein Land nach dem anderen zog nach, um zu verhindern, dass Konzerne und Reiche nicht in die so geschaffenen Steuerparadiese abwandern. Die Konsequenz: Staaten haben eine der wichtigsten Steuerquellen verloren und müssen sich verschulden – ein gefundenes Fressen für die Kreditvermehrer.
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