Am 11.02.15 hatte der Film „Wer Rettet Wen?“ in 230 europäischen Orten Premiere. Seither läuft er mit ca. 600 (Kino)- veranstaltungen durchschnittlich mehr als 11 mal an jedem Tag!
Gleichzeitig mit „Wer Rettet Wen?“ hat Griechenland die Krise wieder voll ins öffentliche Bewusstsein gehoben. Danke Varufakis! Danke Tsipras! Endlich kommen die entscheidenden Fragen der Eurokrise wieder auf die Agenda. Die führenden Politiker der Eurozone waren darin geübt, fest die Augen zu verschließen. Es glaubt doch niemand mit klarem Verstand, dass Griechenland je diese Schulden zurückzahlen kann. Und doch lässt man ein ganzes Land bluten. Dabei geht es ja nicht nur um Griechenland. Heute hat auch Frankreich so hohe Schulden/Bruttoinlandsprodukt wie Griechenland zu Beginn dieser Krise. Und Spanien und vor allem auch Italien. Will man halb Europa bestrafen, wohl wissend, dass all diese Länder mehr oder minder gezwungen wurden, private Schulden in öffentliche umzuwandeln? Kein Land hätte so hohe Schulden, wenn Europa sich nicht entschieden hätte, Banken auf Kosten der öffentlichen Haushalte zu retten.
„Ein Schuldenschnitt muss her, nicht nur in Griechenland“,
sagt jetzt auch der ehem. Chefvolkswirt des IWF, Joseph E. Stiglitz. Ohne das wird es in Europa kein nennenswertes Wachstum geben. In Japan hat man das Problem schon seit 15 Jahren. Die japanischen Banken waren Pioniere der Finanzderivate und kollabierten mit einer großen öffentlichen Rettungsaktion schon Ende der 80er. Seither werden der Staat, aber auch viele große Konzerne von gewaltigen Schulden erdrückt. Zinszahlungen für Schulden fressen jedes Wirtschaftswachstum und alle Konsumsteigerung auf. In Japan regiert seither das Gespenst, das jetzt auch Europa droht:
Die Deflation!
EZB-Präsident Draghi sitzt es im Nacken. Deshalb hat er die Zinsen praktisch auf null reduziert und kauft Banken jeden Monat für 60 Milliarden € Staatsanleihen ab – insgesamt pumpt er die gigantische Summe von 1,14 Billionen Euro in den Wirtschaftskreislauf – mit den bekannten Gewinnern und Verlierern: Der so geschwächte Euro verschafft der deutsche Exportindustrie gewaltige Gewinnsprünge. Allein die Quandt-Erben dürfen sich seit Jahresbeginn über Kursgewinne ihrer BMW-Aktien von 7,5 Mrd. € freuen. Auch die Banken freuen sich über satte Gewinne aus dem Verkauf von Staatsanleihen. Gewinner sind auch die Immobilien-Besitzer. In Z.B. Hamburg sind die Grundstückspreise in der Krise (!) um 70% gestiegen. Auf der Suche nach sicheren und profitablen Anlagen bleiben den Reichen der Erde bei null-Zinsen nur noch die Immobilien großer Städte. So schwemmt ihr Kapital in die Metropolen und vertreibt die ansässige Bevölkerung aus ihren Vierteln.
Die Verlierer
92,5 Millionen Lebensversicherungen haben die Bundesbürger, es ist ihre bevorzugte Altersversorgung. Sie alle zahlen monatlich ein, doch die „unverbindliche Gesamtleistung" sinkt immer weiter. Durch die niedrigen Zinsen wissen die Versicherungen nicht mehr, wie sie die versprochenen Auszahlungen erwirtschaften sollen. Nur 6,5 Prozent der Deutschen sind Aktionäre, noch weniger haben Immobilien. Alle anderen sind die großen Verlierer. Draghis verzweifelter Versuch, auf einem Schuldenberg Wachstum zu generieren, birgt
Gewaltige Risiken
Schon einmal hatte eine Zentralbank versucht, mit einer Niedrigzins- und Geldschwemmenpolitik die lahmende Wirtschaft zu beleben. Es war die US-amerikanische FED. Dann platzte 2007 die dadurch gefütterte Immobilienblase. Aktuell titelte die FAZ „Zwischen Allzeithoch und Krisenangst“ mit dieser Grafik:
Auf jedes Aktien-Hoch (bisher 2000, 2007) kommt der Crash. Auch jetzt grassiert die Angst unter den Anlegern, zumal das jüngste Allzeithoch ausschließlich auf Draghis Gelddrucken basiert.
Große Risiken und Geschenke an die Reichen auf Kosten der gewöhnlichen Bürger
für vergebliche Hoffnung auf Wirtschaftswachstum in ganz Europa, alles nur, um darüber hinweg zu täuschen, was wirklich nötig ist: Schuldenschnitt! Dazu noch einmal Joseph E. Stiglitz: „Jedes (fortschrittliche) Land hat erkannt, dass es notwendig ist, dem Einzelnen einen Neuanfang zu ermöglichen, damit Kapitalismus funktioniert. Die Schuldgefängnisse des 19.Jhds waren ein Misserfolg – unmenschlich und nicht gerade hilfreich dabei, eine Rückzahlung sicherzustellen. Auf internationaler Ebene haben wir bislang noch kein geregeltes Verfahren geschaffen, um Ländern einen Neuanfang zu ermöglichen. Schon vor der Krise 2008 haben sich die Vereinten Nationen darum bemüht, einen solchen Rahmen zu schaffen. Doch die USA haben dies entschieden abgelehnt; vielleicht wollen sie erneut Schuldgefängnisse für die Vertreter verschuldeter Staaten einrichten (wenn ja, werden eventuell Räumlichkeiten in Guantanamo frei)“
Aufklärung hilft! Veranstaltungen mit dem Film „Wer Rettet Wen?“ sind ein gutes Forum, die Augen zu öffnen.
- Machen Sie mit: eine Veranstaltung mit dem Film ist für jede/n machbar!
- Ab 40€ Spende oder durch den Kauf einer DVD können Sie den Film zeigen, egal ob in der größten Halle oder im Wohnzimmer.
- Noch nicht alle, die den Film gefördert hatten, haben mit ihrer DVD eine nichtkommerzielle Veranstaltung gemacht ...
- Spätestens ab 11. August wird auch die DVD zum privaten Gebrauch erhältlich sein - für 16,90€. Gleichzeitig erscheint das BUCH ZUM FILM im VSA Verlag
Griechenland braucht unsere Hilfe – so helfen wir einer demokratischen Perspektive Europas und uns selbst auch!