Nun ist es raus: US-Präsident Biden will die Krise hinter sich lassen mit einem Finanzpaket von weit über 5 Billionen USDalles finanziert mit neuen Schulden. Die großen Zahlen sagen uns nichts mehr, doch zum Vergleich, in der Finanzkrise betrug das Rettungspaket „nur“ knapp 1 Billion USD. So sehr bedrohlicher sieht die US-Regierung die gegenwärtige wirtschaftliche und moralische Krise.

Interessant die Reaktion der Finanzwelt: Ein Mischung von Euphorie – schon lange vergessene Wachstumsziffern werden erwartet – und eines neuen Schubs von Angst, Angst vor der Inflation. Schon seit Beginn der Krise ist die US-Staatsverschuldung um 4,7 Billionen USD auf knapp 28 Bio USD angewachsen. Mit dem neuen Anschubplan wird sie auf 32 Bio USD anwachsen. Mehr als 5 Jahre müsste die USA alle Staatseinnahmen für die Tilgung der Schulden verwenden. D. h. diese Schulden können nie zurückgezahlt werden. Sie werden immer weiter wachsen. Oder es kommt die Inflation, die letzte Lösung!

Doch niemand weiß ob und wann sie kommt. Der US-Dollar ist eine Art Weltwährung. Diese läßt niemand leichthin fallen. So kann sich auch kein Staat der Welt außer der US-Regierung über 500% Staatsverschuldung leisten.

Doch auch hier rennt der Krug zum Brunnen – bis er bricht. Vielleicht wird diese unglaublich hohe Verschuldung weltweit noch hingenommen. Doch es ist die Perspektive, die Angst macht. Nirgendwo außer vielleicht China ist nennenswertes Wirtschaftswachstum noch möglich ohne weitere Schulden. Denn wirtschaftliches Wachstum gibt es im Kapitalismus nur durch verstärkte massenhafte Nachfrage. Doch in einer Welt, in der die wenigen Reichen immer reicher werden auf Kosten der restlichen 99%, deren Einkommen im Schnitt stagniert oder geringer wird, der wächst nur noch die Nachfrage nach Luxusartikel. Deshalb versucht man Wachstum mit Schulden zu stimulieren, und der Schuldenberg wächst immer weiter…….

Aber dies ist ein Weg in die Sackgasse. Und bei dem einzigen Ausweg einer Inflation und/oder Umschuldung werden NUR wir 99% wieder die Opfer sein!

Wer rettet wen – Reloaded“ – wenn auch nur als Streaming-Veranstaltung ist in diesen Zeiten Erkenntnis und Erlebnis zugleich!

Aber auch unsere Filme „Der marktgerechte Patient“ und „Der marktgerechte Mensch“ sind aktueller denn je!

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  • Auf Wunsch können Sie statt DVDs jeweils einen Downloadlink für die entsprechenden Filme erhalten.
  • Unter „Kernfilm on Demand“ können Sie die Filme für ein geringes Entgelt einfach mal anschauen.

Zahlungen bitte auf das Konto: Empfänger: FILM VON UNTEN, GLS Bank, IBAN: DE49430609672020346200, BIC: GENODEM1GLS oder auch per PayPal 

 

Es dankt Ihnen Ihr Kernfilmteam Leslie Franke, Herdolor Lorenz, Stefan Corinth, Alexander Grasseck

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Mitten in der Krise feiern die Börsen Tag für Tag neue Kurshöchststände. Wer das beobachtet, ist irritiert. Nun ist auch der internationale Finanzmarkt in Alarmstimmung. Zeitgleich haben die größte Bank der USA -  JP Morgan Chase und die Chefanalystin der Swisscode Bank darauf hingewiesen, dass die Kursgewinne weit abgelöst sind von jeglichen realen Umsätzen – wie vor der Finanzkrise 2007 und vor der Dotcomkrise 2000. Auch der Chef von Europas größtem Versicherungskonzern Allianz Oliver Bäte betont, auf den Aktienmärkten laufe alles auf einen Crash zu wie 2000 und 2008. Doch die  Anleger bewege nur die Angst, zu früh aus dem Kurskarussell auszusteigen. Reale Wirtschaftsdaten hätten keinerlei Bedeutung mehr. Es gehe nur noch darum, bis zum Crash mitzunehmen, was bis zur letzten Sekunde möglich ist. Aber richtige Angst vor dem Absturz hat eigentlich keiner. Nach einer Umfrage des Vermögensfonds Natixis rechnen 80% der Händler fest damit, dass sie im Falle des Crashs wieder von der Zentralbank und dem Staat gerettet werden -  wie in der Finanzkrise ab 2007.

Die neue Finanzkrise droht und neue Rettungspakete sind schon eingepreist

Es droht wieder die große Rettung – und wir, die 99,9% werden wohl wieder zur Kasse gebeten, um die 0,1% reicher und reicher Werdenden zu retten. Die Billionen schwere Rettung ist mit dem Anleihekauf der Zentralbanken der USA und der EU sogar schon jetzt Alltag. Er bewirkt, dass Konzerne und Staaten sich problemlos weiter verschulden können ohne Furcht, dass ihre Anleihen unverkäuflich sind – die Zentralbank kauft in jedem Fall. Dies und die Nullzinspolitik kritisiert der Allianzchef Bäte mit Recht als den Nährboden der aktuellen „gefährlichen Spekulationsblase“ und der drohenden “großen Finanzkrise“.

Warnung bevor es zu spät ist

Um vor einem neuen angeblich „unvermeidlichen“ Rettungsprogramm zu warnen, haben wir 2020 ein Remake unseres Films „Wer rettet wen?“ aufgelegt. Das hat manch treue Filmförder*innen  von unten verärgert, weil es nur eine neue Fassung des alten Films wurde. Geplant waren tatsächlich umfassende Dreharbeiten, die das Alte mit der aktuellen Krise verbinden. Doch die Pandemie hat leider fast alles vereitelt. Inzwischen können wir aber sagen, dass sich der Film „Wer rettet wen – Reloaded“ bewährt hat. Die Veranstaltungen, die trotz Pandemie stattfanden, waren ausverkauft und haben spannendste Diskussionen provoziert. Es war wichtig, den alten „Wer rettet wen?“ neu zu erwecken. Als Warnung vor der Rettung, die uns jetzt wieder droht, ist „Wer rettet wen – Reloaded“ eine wahre Eröffnung.


Die Angst regiert. In allen Medien gibt es wieder nur eines: Lockdown-Corona.  Angst! Trotz aller Schutzmaßnahmen, Maske, Abstand und Isolierung, uns kann es doch treffen.  Sicher - die Gefahr ist nicht zu leugnen. Doch im Leben gäbe es auch noch viel anderes zum Beunruhigen. Z.B. die wachsende soziale Spaltung unserer Gesellschaft durch die Krise.

Es gibt sie, die nicht einmal selbst einkaufen müssen, die in geräumigen Verhältnissen leben. Und es gibt die vielen anderen. Weit mehr als 40 Prozent der Deutschen haben keinerlei Rücklagen. Sie müssen immer arbeiten. Auch wenn sie krank sind und dabei Gesundheitsgefährdungen ausgesetzt sind.  Auch hochqualifiziert prekär in der Kultur und in der Wissenschaft Arbeitende müssen oft jetzt jeden Job annehmen. Ob es gefährlich ist oder nicht. Wenige im Dienstleistungssektor können sich den Gefahren der Pandemie wirklich erwehren.

Zum Glück haben wir ja aber Dank unseres rührigen, nun selbst erkrankten Gesundheitsministers genügend Intensivstationen. 560€ erhalten Krankenhäuser pro Bett und Tag, wenn es in ein Intensivbett umgewandelt wird. So hat nun schon seit 7 Monaten der Asklepios-Konzern Betten in den nicht lukrativen Abteilungen ausgedünnt und in zusätzliche Intensivstation-Kapazität verwandelt - ein Abbau von Versorgungsleistung vergütet mit Millionen Zuschüssen an einen privaten Konzern ohne jeden gesundheitlichen Mehrwert! Denn dieses Mehr an Betten kann gar nicht belegt werden. Schon vor der Ausweitung der Kapazität gab es nicht genügend ausgebildete Pflegekräfte für Intensivstationen. Seit der Einführung der Finanzierung durch Fallpauschalen wurden 50.000 Pflegekräfte abgebaut – in diesem System werden sie nur als Kosten abgebildet.

Nun aber etwas wirklich Positives: Was wir schon zu Beginn der Pandemie über ihre Ursachen geschrieben haben, wird nun von der Weltgesundheitsorganisation WHO, der Landwirtschaftsorganisation FAO, der Weltorganisation für Tiergesundheit OIE und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller bestätigt. In dem gemeinsamen Aufruf „One Health“ beklagen sie den Landraub von indigenem Grund und Boden und den dadurch erhöhten Druck auf Wildtierräuber, immer weiter in die Wälder vorzudringen und dort Ursprungspopulationen auszubeuten. Der Handel mit Wildtieren auf sog. Wildtiermärkten, der inzwischen den Umfang des Weltdrogenmarktes übertreffe, sei die eindeutige Ursache von Corona, aber auch von Aids, Vogelgrippe, Schweinegrippe, Ebola, Sars und Mers. Dieser illegale Raub und Handel müsse dringend unterbunden werden, wolle man zukünftige Pandemien vermeiden. Es soll uns doch niemand erzählen, dass unsere vor Billionen schwerer Rüstung starrenden Staaten dazu nicht in der Lage wären!

Der rücksichtslose Raub von Land und Wildtieren ist aber nur die Kehrseite unserer nach Rentabilität und Wachstum lechzenden Agrarindustrie. Dieselbe die Natur ausbeutende industrielle Landwirtschaft ist es, die uns eine mangelnde Immunabwehr beschert und die Artenvielfalt unserer Tiere und Pflanzen erstickt. „Der Markt wird’s schon richten“, das sollen wir glauben und aus Angst vor dem Virus isoliert und schweigend die fortschreitende Zerstörung unserer Lebensgrundlagen ignorieren.

Auch wir fühlten uns jetzt oft gelähmt. Wieder werden Filmveranstaltungen abgesagt. Und schon vor der erneuten Schließung haben sich viele nicht in Kinos getraut. Dennoch - selbst jetzt kann Mensch jeden unserer letzten drei Filme streamen. Auch eine abschließende Diskussion ist über eine der vielen Videokonferenzplattformen möglich. Und für die ganz Mutigen: Selbst im ersten Lockdown gab es einige physische Veranstaltungen mit Maske und Abstand – großartig und befreiend war das!

Pandemie darf nicht Stillstand bedeuten


Die Covid-19-Pandemie hat neben des Rolle des ökonomischen Brandbeschleunigers noch eine andere Bedeutung. Zum einen – wir haben es oft schon vergessen – hat der anfängliche Shut Down den meisten von uns für wenige Wochen gezeigt, dass und wie es möglich ist, fast ganz ohne das Surrogat des Kapitalismus “Konsum” zu leben. Plötzlich konnten wir uns nicht mehr belohnen für nervende Arbeit und sonstige Spannungen. Keine Möglichkeit mehr auszugehen, kein Kino, kein Restaurantbesuch, selbst der Einkauf tröstender Lebensmittel wurde zur Turtour. Wie selbstverständlich leben wir seit Jahren mit der Gewohnheit, sich für unliebsame Arbeit und auch Einsamkeit zu belohnen. Ein Bad mit Duftkügelchen zu nehmen, statt vom Partner umarmt zu werden, einen teuren Esstisch zu kaufen, statt gemeinsam zu kochen – kaum eine dieser Ablenkungen war plötzlich  nicht mehr möglich. Dies machte Angst, zeigte vielen aber auch, an welch unwürdiges Leben im Hamsterrad wir uns gewöhnt haben. Zumal nun auch die Unsicherheit dazukommt. So viel Jobs sind nun gefährdet.

Viele haben allerdings – in den sog. entwickelten Länder durchschittlich 40% der Erwerbstätigen – üblere Erfahrungen in der Pandemie gemacht. Die unsicher und ohne Sozialversicherungspflicht Beschäftigten, Freelancer, auf Abruf oder mit Werkvertrag Arbeitende, Crowdworker. Menschen in einer “neuen Freiheit”, die wir in unserem letzten Film “Der marktgerechte Mensch” erleben konnten.  Sie können sich meist nicht mehr krankschreiben lassen, sie haben keine umfassende  Gesundheitsfürsorge mehr, keine Rentenversorgung. Sie müssen immer arbeiten, um zu überleben, egal ob sie krank sind. Und oft geht es schon darum, nur noch um die Schulden zu bedienen. Diese Menschen bekommen kein Kurzarbeitergeld. Sie mussten auch im Shut Down oft gegen alle Vorschriften weiter machen. Der Schuldendienst, die Mietforderungen sind unerbittlich!


Seit in der Krise der Ölpreis fiel, meldeten die US-Fracking-Unternehmen nach und nach Insolvenz an. Die eilig aufgelegten Schulden-Titel (Anleihen) waren trotz attraktiver Verzinsung unverkäuflich. Nach Moral und Gesetz hätten die Kapitalgeber des katastrophal unökologischen und viel zu teuren Frackings die Verluste tragen müssen. Aber nun kauft die US-Zentralbank FED die Anleihen der insolventen Firmen auf. Das war für die großen Investmentkonzerne wie Blackrock der Startschuss. Jetzt kaufen auch sie Fracking-Anleihen in großem Stil: Bestmögliche Verzinsung und absolute Sicherheit durch die Käufe der FED – besser geht’s für die superreichen Anleger und die Fracking-Kapitalgeber nicht!

Dies ist nur ein Beispiel. Praktisch alle Zentralbanken der Welt treiben im Moment dieses Spiel, das die Reichen der Welt in der Krise absichern und noch reicher machen. Die europäische Zentralbank EZB kauft nach eigenen Angaben Anleihen europäischer Konzerne, wenn sie in Not sind geraten. Vornehmlich kauft sie im Moment italienische Staatsanleihen, die unverkäuflich die Budgets italienischer, aber auch deutscher und französischer Banken belasten – eine erneute Bankenrettung im Billionenbereich.

Vielfach hören wir, dies sei nötig, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Ja, wenn dem so ist, muss man doch fragen, was das für eine Wirtschaft ist, die es zum Überleben nötig hat, dass die großen Reichen immer reicher werden und der Rest die Krise ausbaden muss?


Während die ersten Schrecken der Covid-19 Pandemie verflogen sind, wirft die sich ausbreitende Wirtschaftskrise Schatten des neuen Grauens. Der große Hoffnungsstar der digitalen Finanzbranche Wirecard ist insolvent und verbrennt Milliardenbeträge. Bei Karstadt/Kaufhof werden die Hälfte aller Warenhäuser geschlossen. Die Konzernen Lufthansa und Renault entgehen der Insolvenz nur mit Milliarden Staatshilfe. Und das ist nur der Anfang. Und stets wird es darum gehen, dass die Kapitaleigner keine Verluste ertragen und noch Gewinne erzielen.

Als diese Krise begann, kam uns sogleich der Gedanken, dass die im Film „Wer rettet Wen?“ aufgearbeiteten Erfahrungen der vergangenen Krise jetzt so wichtig sein können wie das täglich Brot. Bestärkt hat uns darin der Aufschrei des internat. Finanzexperten Satyajit Das, man habe nichts aus der Finanzkrise gelernt. Deshalb haben wir sogleich begonnen, den Film „Wer rettet Wen?“ neu aufzuarbeiten und mit den Erfahrungen und Fragestellungen der gegenwärtigen Krise zu verbinden. Wer Rettet Wen? – Reloadedwird das Ergebnis sein.

Lasst uns verhindern, dass wir 99,9%  wieder für die Krise der 0,1% Reichen und Mächtigen zahlen! Schon 2007 war die weltweite Verschuldung eine große Gefahr. Seither ist sie immer weiter gestiegen. Und in dieser Krise wird sie Rekord um Rekord brechen. Der Immobilienmarkt ist weltweit eine Blase wie 2007 – mehr als 100 Millionen neubebaute Wohnungen stehen leer. Wo man hinschaut, warten Blasen aufs Platzen.  Nach und nach werden mehr und mehr mehr Firmen, Banken und nach ihnen überforderte öffentlich Körperschaften die Zahlungsunfähigkeit anmelden. Das ist dann lt. Satyajit Das die Stechnadel, die die Blasen zum Platzen bringt. Möglicherweise zuerst eine neue Finanzkrise, dann vielleicht eine  Immobilienkrise oder schon zuvor eine neue Eurokrise – alles unberechenbarer und größer, weil nun China nicht mehr als Krisendämpfer wirkt. Satyajit Das: „Dies wird eine Wirtschaftskrise mit nur einer Parallele, nämlich der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre.“

Seien Sie gewappnet! Lernen Sie aus der letzten Krise. „Wer Rettet Wen - Reloaded“ wird Ihnen dabei helfen.


Rundbrief Juli 2020 -

Mit dieser Krise steht die ultimative Eurokrise bevor

 Die nächste Euro-Krise steht bevor,“ schreibt die der Panikmache unverdächtige FAZ. Was ab 2010 Griechenland geschah, droht 2020 Italien. Schon haben Ratingagenturen die Schulden Italiens auf Raschnivieau runter gewertet. Wie 2010 verhandeln 2020 wieder - nur noch zugespitzter - EU-Regierungen in Krisensitzungen über Rettungsschirme und Eurobonds. Waren die billionenschweren Rettungsversuche und die Austeritätsopfer der vergangenen Eurokrise für die Katz?

Der Euro war eine Fehlkakulation der herrschende Klasse in Frankreich und Italien. Sie wollte unbedingt den Euro mit der Hoffnung, unter dem Sparzwang der harten Währung der widerständigen Bevölkerung Zugeständnisse für eine profitablere Wirtschaft abringen zu können. Dieser Plan ist inzwischen am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Dort ließ man sich nicht so leicht wie in Deutschland unter Schröder ein Teil wirtschaftlichen „Kuchens“ abnehmen. Darüber hinaus haben die oberen 10.000 in Frankreich und Italien aber auch den Vorteil der eigenen Währung unterschätzt. Früher konnten sie ihre Währung immer abwerten, wenn die Profitabilität der nationalen Wirtschaft gesunken war.  Seit der Einführung des Euro ist das nicht mehr möglich - ein  systematischer Wettbewerbsnachteil, insbesondere seit Deutschland die Arbeitsschutzrechte widerstandslos deregulierte. In Frankreich galt dagegen noch bis zum letzten Jahr die 35-Stunden-Woche. Die Verschuldung dieser Länder steigt seither unaufhaltsam, trotz aller Austerität. So liegt der Anteil des öffentlichen Gesundheitssystems am Sozialprodukt in Italien heute bei 6,5 Prozent. In Deutschland ist er drei Prozentpunkte höher. Und trotz des irrsinnigen Sparzwangs hat dies das Auseinandertriften der EU nicht aufhalten können. Vor der Einführung des Euro lag das Vermögen der lohnabhängig Beschäftigten in Italien und Frankreich über dem in Deutschland. Mittlerweile ist ihr Vermögen im Verhältnis zu Deutschland um 40% gesunken. Für Wolfgang Streeck, emeritierter Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, ist das die Zeitbombe des fortschreitenden Verfalls „Italiens, wahrscheinlich mit ein paar Jahren Abstand gefolgt von Frankreich.“

Die Europäische Zentralbank versucht da zwar dagegenzuhalten - jetzt mit Billionen Krisenhilfen. Zuvor hat sie schon für mehr als zwei Billionen Euro Staatsanleihen gekauft - übrigens nicht von den verschuldeten Staaten, sondern von privaten Banken, die auf den Staatsanleihen wie auf heißen Kohlen sitzen. Mehr als ein Schmerzmittel für die Pro-EU denkenden politischen Klasse in ist das aber nicht. Dabei ist Staatsfinanzierung der EZB eigentlich verboten. Die deutsche Regierung sieht da geflissentlich weg. Denn deutsche Konzern haben Vorteile davon: Die Schwäche der südeuropäischen EU-Länder senkt den Wechselkurs des Euro und hilft dem deutschen Export. Das wohl unvermeidliche Scheitern des Euro in der jetzigen Form wird man deshalb wohl kaum zulassen wollen. Wir allerdings müssen die neue Eurokrise fürchten: Neue Austeritätszwänge, Bankenrettungen und die gefährliche Aufblähung der Geldmenge durch EZB und EU werden alles nur noch verschlimmern.

Wir werdenKlugheit, Mut und Solidarität brauchen. In dieser Krise wollen wir 99,9% nicht wieder die 0,1% Reichen und Mächtigen retten. Unser Film „Wer Rettet Wen?“ zeigt eindringlich, wie das in der letzten Krise geschah. Wer aber seine Geschichte nicht kennt, läuft Gefahr, sie noch einmal tragischer zu erleiden. Deshalb entsteht eine neue Version des Films mit Namen „Wer Rettet Wen - Reloaded“.


Die Planungen in fast allen Ländern der Erde und auch in der Europäischen Zentralbank  gehen davon aus, dass spätestens im nächsten Jahr die Wirtschaft wieder anspringt. Denn die Banken seien durch die Regulierungen nach 2007 ein sicherer Hort. Die u.a. für solche Prognosen verantwortlichen Berater und Organisatoren der Europäischen Zentralbank kommen interessanterweise vom Hedgefond Blackrock. Auch in der US-Zentralbank FED und in den Zentralbanken Kanadas, Irlands und Griechenlands sitzen hochrangigste Berater des Hedgefonds. Sie bereiten die Billionen schweren Anleihekäufe der Zentralbanken vor und verdienen kräftig an diesen Deals. Doch wozu aber brauchen eine EZB oder FED die Hilfe eines Hedgefonds?

Schon 2007/8 beriet Blackrock die FED bei der Platzierung der Rettungsbillionen. Der Hedgefond galt nicht als Bank und wurde daher nicht reguliert. Im Gegenteil, so verdiente Blackrock kräftig an der Finanzkrise. 2007 betrug ihr verwaltetes Vermögen 1,3 Billionen US-Dollar. 2019 betrug es schon 7,43 Billionen US-Dollar – mehr als das Doppelte des deutschen Bruttoinlandprodukts!

Ihr Geschäftsfeld sind „..Schulden- und Derivat-Investitionen“. Sie verdienen also an der weltweit wachsenden Verschuldung und verstehen es, mit Derivaten aus wenig Geld ganz viel zu machen. Sie „hebeln“ wie z.B. bei dem geplanten 750 Mrd. € Hilfsprogramm der EU. Davon sind nur 31 Mrd. € reales Geld aus EU-Haushalten. Der „Rest“ der Hilfen sind von Blackrock gehebelte Milliarden. Die Derivate des Hedgefonds können noch „viel mehr“. Sie helfen Konzernen, Verluste aus Bilanzen zu verbergen, jede Art Steuer zu vermeiden, Gewinne in riefkastenfirmen von Steueroasen verschwinden zu lassen.

Die regulären Banken wurden 2008-2012 durchaus reguliert. Aber seit Trump haben sie in den USA wieder alle Freiheiten. Die noch regulierten europäischen Banken haben aber gewaltige Portfolios an nicht rückzahlbaren südeuropäischer Staatsanleihen. Die neue Eurokrise ist im Anmarsch. Wenn Italien wackelt, wanken auch die europäischen Banken. Doch diesmal sind nicht die Banken die größte Gefahr. Hedgefonds wie Blackrock und große Fonds haben sich zu einem gewaltigen Schattenbanksystem entwickelt, das intransparent und unreguliert ist. Sie sind nun mächtiger als der gesamte Bankensektor und auch als die Zentralbanken. Sollte Herr Biden demnächst US-Präsident werden, ist der Chef von Blackrock Larry Fink bereits als Finanzminister avisiert.  Dann gibt es da auch Expertise für all die die Kreditausfallswaps und deren CDO-Pakete– nein, heute heißen sie CLOs – es ist heute ja alles anders und sicherer geworden! Nein, ein Platzen der Immobilienblase ist heute trotz 100 Millionen leer stehender neubebauter Wohnungen nicht mehr möglich. Oder?????


Rundbrief Mai 2020 - Aufruf zur Unterstützung des Filmprojekts „WER RETTET WEN Reloaded“

 Alle Welt redet von der „Corona- Krise“ – und mit Recht: Der Virus hat nicht nur unser Leben verändert. Er hat auch die Wirtschaft gelähmt. Allerdings hat diese Weltwirtschaftskrise schon weit vor Corona begonnen - eigentlich schon im Dezember 2018, als Finanzderivate fünf Billionen Dollar vernichteten – das sind 12 Jahre die Ausgaben des deutschen Bundeshaushalts! Die industrielle Produktion rutschte weltweit sogleich ins Minus. Zum Jahreswechsel 2019/20 war in China – schon vor Corona - die PKW-Produktion um 20% eingebrochen, weltweit um 9%. Satyajit Das, der Erfinder vieler Finanzdervivate, Finanzexperte und Protagonist unseres Film „Wer rettet Wen?“ meint dazu: „Der Covid 19- Virus ist angesichts der spekulativen Immobilienpreise, des Bankensystems und der wachsende Schuldenberge nur eine Stecknadel, die in eine riesige Blase sticht.“

 Deshalb rufen wir auf zur Unterstützung des Filmprojekts

Wer  Rettet   Wen?- RELOADED

Ein Film von Leslie Franke und Herdolor Lorenz, 79 Min.

 Helfen Sie mit, dass die aktualisierte Version des Films „Wer Rettet Wen?“ unter dem Titel „Wer Rettet Wen? Reloaded“ entstehen kann!

 Die Experten nennen die Rolle des Virus „Schwarzer Schwan“. Faktisch hat die Corona Pandemie als  Brandbeschleuniger gewirkt. Ein Großteil des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens wurde weltweit von einem zum anderen Tag herunter gefahren. Das gab es noch nie.  Aber Brandbeschleuniger gab es in jeder Krise. 2008 war das der Zusammenbruch der Lehman Brothers – für uns Menschen zunächst sicher nicht so wirksam wie Covid-19. Aber für die Wirtschaft hatte es eine ähnliche Wirkung. Stets werden die Krisen nach dem Brandbeschleuniger benannt. Die letzte Krise nannte man „Sub-Prime-Krise“ / 1974/75, die erste große Krise seit der Weltwirtschaftskrise 1929-33, nannte man „Ölkrise“ / die Krise um 2000 „Dot com“ und die augenblickliche „Corona-Krise“. Nein, mit dem Kapitalismus und seinen zyklischen Krisen alle 8-10 Jahre (1974-1982, 1982-1990, 1990-2000, 2000-2009, 2009-2019) hat das nichts zu tun….

 Wäre es 2020 nicht Corona gewesen

so hätte etwas anderes die Krise zum Kochen gebracht. Und doch ist die allgemein akzeptierte Sprachregelung: „Die Covid-19-Pandemiestürzt die Welt in eine nie da gewesene Wirtschaftskrise“.  Es ist der Virus vor dem wir uns fürchten sollen! Das hilft – man kann es kaum glauben - den Mächtigen der Welt. In den Kliniken Frankreichs streikten die Pfleger*innen (und hunderttausende aus anderen Berufsgruppen) seit Monaten gegen die neoliberale Rentenreform und den profitorientierten Ausverkauf im Gesundheitssektor. Mit dem Corona-Zwangsregime war der Streik gebrochen. In Chile hielten bis Februar tagtäglich Massendemonstrationen die Hauptstadt Santiago im Griff. Jetzt patroulliert dort nur noch das Militär. In Deutschland waren die Beliebtheitswerte der Regierung seit Jahren im Keller. Jetzt sind sie bei 80%. Die Regierung unser Retter.

 Das plötzliche Herunterfahren eines großen Teils des gesellschaftlichen Lebens hat uns vielleicht noch isolierter gemacht. Aber wir werden neuen Mut und Solidarität brauchen, damit in dieser Krise nicht wieder wir, die 99,9% für die Krise der 0,1% Reichen und Mächtigen zahlen müssen! Unser Film „Wer Rettet Wen?“ zeigt eindringlich, wie das in der letzten Krise geschah. Wer seine Geschichte nicht versteht, läuft Gefahr, sie noch einmal tragischer zu wiederholen. Deshalb entsteht eine aktuelle Version des Films mit Namen „Wer Rettet Wen - Reloaded“.

 Seien Sie gewappnet! Lernen Sie aus der letzten Krise. „Wer Rettet Wen - Reloaded“ wird Ihnen dabei helfen.

 Mit jeder Spende sind Sie Förderer/in des Filmes. Ab 20 € erhalten Sie von „Gemeingut in BürgerInnenhand“ eine DVD-Kopie oder HD-Mov-Datei mit der Lizenz zur nichtkommerziellen Vorführung

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